Institut für integrale Gesprächs- und Focusingtherapie

Ein fokussiertes Leben führen

Focusing hilft uns, mit stimmigem Freiraum ein Thema offen wahrzunehmen und zugleich auf den entstehenden Felt Sense – den gefühlten Sinn, die gefühlte Bedeutung – im eigenen Inneren zu achten.
Je besser du fokussierst, desto aufmerksamer kannst du dein Bewusstsein von den Themen auch wieder lösen. Kompetentes Fokussieren bedeutet also, die Wahrnehmung so lange konzentriert auf eine Sache, ein Thema zu richten, bis du es bewusst wieder davon abziehst und woandershin verlagerst.

Ein kleines Beispiel: Im Fernsehen siehst du dir einen spannenden Film an, der dein Bewusstsein in den Bereich „Aufregung“ verlagert. Dann wandert dein Bewusstsein in den ängstlichen Bereich, als du die mörderischen Pläne des Schurken erfährst, der die Weltherrschaft übernehmen will. Und so geht das immer weiter bis zum Ende des Films.
Dein Bewusstsein wird durch geschickt zusammengestellte Szenen von einem Bereich des Geistes in den nächsten katapultiert. Dafür hast du dich entschieden und erlaubst dem Regisseur, deinem Bewusstsein intensive Erfahrungen zu verschaffen. Mit klarem Geist könntest du aber auch mal folgendes versuchen: Du lenkst für kurze Zeit dein Bewusstsein vom Bildschirm weg auf dich – vielleicht wackelst du mit den Zehen oder nimmst deine Sitzhaltung bewusst wahr.
Als nächsten Schritt blickst du wieder in Richtung Bildschirm, nimmst dich aber immer noch wahr und bemerkst mit etwas Abstand: Interessant, die Farben und die Regie-Gestaltung!
Dann kannst du dich willentlich entscheiden, wieder ganz in das Geschehen einzutauchen, es mit etwas Freiraum zu betrachten oder aber auch abzuschalten.

Mit mangelnder Konzentration düst unser Bewusstsein oft unkontrolliert von einem Thema zum anderen – ohne dass wir ihm – wie beim Film – unser Einverständnis gegeben haben. So geht es vielen Menschen den ganzen Tag über! Fast alle geben faktisch ihrem Umfeld, den Dingen und Menschen in ihrer Nähe die Erlaubnis, ihr Bewusstsein von einem Bereich des Geistes in den nächsten zu schubsen, ohne mit ausreichendem Freiraum ihre authentische Präsenz wahrzunehmen.

Weiteres Beispiel: Du hast eine ärgerliche Mitteilung vom Finanzamt erhalten – jetzt bist du sauer!
Bitte denke an die Schritte beim Film-Anschauen!  Es bring nichts, den ganzen Tag sauer zu sein!   Und du beschließt mit etwas Freiraum: Morgen vormittags gehe ich die Sache an!
Jetzt trinkst du erst mal einen Kaffee, fährst vielleicht etwas Fahrrad, und freust dich am Sonnenschein!

Um frei über den Bereich des Geistes zu verfügen, benötigen wir eine gute Konzentrationsfähigkeit, um unser Bewusstsein aktiv mit Hilfe der Willenskraft zu steuern und so lange bei einer Sache zu bleiben, bis wir uns bewusst entscheiden, etwas anderes zu tun.
Und wenn du dich dann zum Beispiel bewusst entscheidest, ein zehnminütiges Gespräch zu führen, driftest du kaum mehr ab und dein Gesprächspartner spürt deine echte Präsenz und fühlt sich wertgeschätzt, umsorgt und verstanden.

Für eine authentische Präsenz müssen wir uns immer wieder vor Augen führen, dass zwischen Bewusstsein und ganzheitlich-präsentem Geist eine klare Trennung besteht. Dein Bewusstsein kannst du jederzeit mit Willenskraft lenken – in die Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft, es dann aber auch wieder fest im Hier und Jetzt verankern.
Deine wiederholt erprobten Fähigkeiten zur Steuerung deines Bewusstseins bestimmen dann den Gebrauch, den du im Alltag von deinem Geist machst.

Das Verständnis von Bewusstsein und Geist sowie die Fähigkeit, dein Bewusstsein zu lenken und zu fokussieren, gehören zu den schönsten Präsenten, die du dir selbst machen kannst.

Echtheit (Kongruenz), Einfühlung (Empathie) und Wertschätzung (Akzeptanz) sind dabei hervorragende Elemente für die Manifestation deiner Ziele.
Willkommene Folgen davon: offene wertschätzende Selbstwahrnehmung, Freude, Glück und Zufriedenheit!